Die Volkstanzgruppe Weilersteußlingen wurde im Dezember 1978 von der Albvereinsjugend Weilersteußlingen gegründet. Beim ersten Gruppenabend kamen bereits 20 junge Menschen und bereits in Frühjahr 1979 wurde die Gruppe wegen weiteren Interessenten in eine Kinder- und eine Jugendvolkstanzgruppe geteilt. Fanden die Tanzproben früher in der Turnhalle der Grundschule Weilersteußlingen statt, so steht seit Mai 1996 ein großer Raum mit Holzparkett im Wanderheim Farrenstall zur Verfügung.
In den ersten Jahren wurde zu Schallplatten und Kassetten getanzt, doch schon Ende 1982 wurde eine eigene Musikgruppe gegründet. Die Besetzung damals war Akkordeon, Gitarre und Klarinette. Heute ist auch Flöte und Kontrabaß mit dabei.
Querqueville - die französische Partnergemeinde - mit ihrer Folkloregruppe
Alfred Rossel war Ziel der ersten Auslandsreise. Mittlerweile haben Begegnungen mit Gruppen aus Frankreich (Normandie und Elsaß), Schweden, Ungarn, Portugal, Kroatien und der Ukraine stattgefunden. Seit 1983 wurde jährlich mindestens eine Begegnung durchgeführt. Tanzen kennt keine Sprachbarriere und ist sicher ein geeignetes Mittel, einen aktiven Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten. Auch die Kontakte zu Gruppen innerhalb Deutschlands - einschließlich der neuen Bundesländer (Altenburg) - wurden aufgebaut.
Unsere Tracht ist die Festtagskleidung, wie sie auf den Lutherischen Bergen vor etwa 125 Jahren getragen wurde. Historische Grundlage waren ein noch vorhandenes Exemplar einer Frauentracht in Ennahofen und Aufzeichnungen des Schullehrers Bayer vom 1. Dezember 1900. | |
Frauentracht Blau-violett karierter Rock aus Tuchstoff mit angenähtem Mieder aus besticktem Samt (= Leiblesrock) Weiße Trachtenbluse mit Spitzen an Kragen und Ärmeln Weißer Unterrock und weiße Kniestrümpfe Weiße (Tanz-)Schürze nur bei ledigen Mädchen, dunkle Seidenschürze bei Verheirateten, bei Tanzfesten durften von beiden auch Schürzen mit farbigen Streifen, Blümchen etc. getragen werden Schwarze Jäckchen und Seidentuch Bändelhaube bei Verheirateten Bei Ledigen ist mit Gold- und Silberschmuck nicht gespart Ursprünglich niedrige Tuchhalbschuhe
Männertracht Lederne schwarze Kniebundhose Weiße Kniestrümpfe und schwarze Halbschuhe oder dunkle Kniestrümpfe mit schwarzen Rohrstiefeln Weißes Hemd aus Leinen und schwarzes Halstuch Rote Weste aus Tuchstoff mit neun flachen geldstückförmigen Knöpfen aus Silber
Schwarze Jacke aus Tuchstoff oder Samt Verheiratete tragen beim Kirchgang oder an Festtagen anstatt der Jacke einen dunkelblauen Kirchenrock (Mantel) aus Tuchstoff Runder Hut oder Dreispitz aus schwarzem Filz
Es gab genaue Vorschriften, wie jeder gekleidet sein mußte. So ist in einer Dissertation von Ursula Kölsch (1958) zu lesen: "Zeigte sich jemand ohne Halstuch, so hieß es: Die oder der ist dem Henker versprungen (entkommen)." ,Hatte ein Mädchen ein lediges Kind, so durfte sie es nicht wagen, die weiße Schürze zu tragen."<zurück> |