Der Bildband "Volkstanz und Tanzlied der Schwaben" enthält eine fast unglaubliche Vielfalt an Informationen über Schwäbische Tänze und Bräuche, teils bekannt, teils schon fast vergessen. Im Land der Eigenbrödler und Dickköpfe bevorzugt man seit 600 Jahren den Paartanz. Gertrud Kendel beschreibt Brauchtum und damit verbundenes musikalisches und tänzerisches Treiben in einem Gebiet zwischen Hohenlohe und Bodensee, Bayrisch-Schwaben bis zum Lech und vom Nördlinger Ries bis zum Schwarzwald. Erfaßt ist "Brauchtümliches" bei den traditionellen Umzügen und Umritten von Martini bis Aschermittwoch, zu Ostern und Pfingsten, sowie kirchliche Umzüge (z.B. die Geißlerfahrten im Mittelalter zur Abwendung der Pest). Beschrieben wird der Vorgang, die Kleidung, ergänzt durch Verse und Lieder mit Notenbeispielen; oft sind auch Beschreibungen der Tänze angeführt. Ein Glossar am Ende des Buches gibt über die verwendeten Fachbegriffe und Einzelheiten Auskunft. Das Buch zeigt, daß die schwäbische Kultur nicht ausgestorben ist, sondern quicklebendig sing- und tanzbar. Ein sehr lohnendes, mit einer Vielzahl von historischen Bildern ausgestattetes Buch.