17. Volkstanzfestival Balingen zum aktuellen Festival… |
Das 17. Volkstanzfestival
Balingen ist zu Ende. Wir danken allen Zuschauern für ihren Besuch
und ihre Unterstützung! |
info@volkstanzfestival.de | ||||
Waiblinger Kreiszeitung, Bereich
Kultur Mathias Schwardt, 06.05.2003 Vier Kulturen haken sich unter Was ein Volkstanzfestival für die Verständigung tut |
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„Auf dem Wasa graset Hasa“, mongolischer Oberton- und Kehlkopfgesang, schweißtreibender bulgarischer Volkstanz und wehmütige Mittelmeerklänge aus Süddalmatien auf einer Bühne - geht das? Das geht sogar hervorragend und hinterlässt zudem ausgelassene Fröhlichkeit. Eine gute Idee also, das 110-jährige Bestehen der Waiblinger Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins mit einem internationalen Folkloreabend im Bürgerzentrum mit Teilnehmern des Balinger Volkstanzfestivals zu feiern. Traditionsreiche Volksmusik ist weit entfernt von kleinkariertem Heile-Welt-Kitsch a la Karl Moik, Stefanie Hertel und den Schürzenjägern. |
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Die schwäbische Volkstanzgruppe Frommern eröffnet den Reigen
im Ghibellinensaal mit einem Frühlingslied im Walzertakt, begleitet
von Geigen, Gitarre, Flöte und Standbass. Im Wiegeschritt geht’s
manchmal so schnell im Kreis herum, dass manch waghalsiges Tanzpaar
von der Bühne zu purzeln droht. Stimmsicher legt sich hernach ein
achtköpfiger Männerchor ins Zeug. „Bravo“, schreit
ein Zuhörer. |
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Bot also der Auftakt gewohnte Klänge, bereitet Manfred Stingel,
Jean-Pütz-bärtiger Kulturratsvorsitzender für alle Ortsgruppen
des Schwäbischen Albvereins, die Publikumsohren nun auf „ein
Feuerwerk an Temperament“ vor. Und schon jagt das rund 30-köpfige
bulgarische Kapanski-Ensemble wie ein Irrwisch über die Bühne.
„Hei“ und „Ho“ schreien fellbemützte Tänzer.
Dazu wirbeln Musikerfinger atemberaubend schnell über Akkordeon,
Lirica (eine Art aufrecht gespielter Geige), Trommel und Flöte.
Jede Bewegung sitzt, kein Wunder, alle Beteiligten sind Profis. Der
Auftritt ist daher fast zu perfekt und erinnert immer wieder an Ballett,
etwa als drei Tänzer eine Liebesmär auf den Bühnenboden
tappen. Beeindruckend allemal. |
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Die Klänge, die das in Trachten gewandete süddalmatische
Tanzensemble Metkovice präsentiert, sind wieder vertrauter für
die Schwaben, jedenfalls für jene, die schon einmal am Mittelmeer
waren: Melodien wie salzige Luft, wie Fernweh und glitzerndes Wasser.
Mandolinen spielen die erste Geige, doch auch Einflüsse des Balkans
sind spürbar, so, wenn die Lirica zum Einsatz kommt. Auf der Bühne
wird viel gelacht, das Publikum klatscht den Takt mit. |
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