1 | Was frag' ich viel nach Geld und Gut, wenn ich zufrieden bin. Schenkt Gott mir ein gesundes Blut, so hab ich frohen Sinn. | Und sing' mit dankbarem Gemüt, mein Morgen und mein Abendlied, mein Morgen und mein Abendlied. | |
2 | So mancher schwimmt im Überfluss, hat Haus und Hof und Geld und ist noch immer voll Verdruss | und freut sich nicht der Welt. Je mehr er hat, je mehr er will; nie schweigen seine Klagen still. | |
3 | Da heißt die Welt ein Jammertal, und däucht mir doch so schön. Hat Freuden ohne Maß und Zahl, | lässt keinen leer ausgeh'n. Das Käferlein, das Vögelein, darf sich ja auch des Maien freu'n. | |
| 4 | Und uns zu Liebe schmücken ja, sich Wiese, Berg und Wald und Vögel singen fern und nah, | dass alles widerhallt. Bei Arbeit singt die Lerch' uns zu, die Nachtigall bei süßer Ruh. | |
5 | Und wenn die gold'ne Sonn' aufgeht, und golden wird die Welt. Wenn alles in der Blüte steht, | und Ähren trägt das Feld, dann denk ich, alle diese Pracht, hat Gott zu meiner Lust gemacht. | |
6 | Dann preis' ich laut und lobe Gott, und schweb' in hohem Mut und denk', es ist ein lieber Gott, | er meint's mit Menschen gut. Drum will ich immer dankbar sein, und mich der Güte Gottes freun. | |
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