Was frag ich viel nach Geld und Gut

  
Quellen: Böhringer Liederbüchle. Lieder, die fast vergessen sind. (Hrsg.): Gemeinde Römerstein und Festausschuss "900-Jahr-Feier". Stuttgart o.J.
Aufzeichnung: 1776 Hat Johann Martin Miller (1750-1841) den Text geschrieben, der noch im gleichen Jahr von Christian Gottlob Neefe (1748-1798) vertont wurde. Bis in die ersten Jahrzehnte unseres Jahrhunderts war es ein weit verbreitetes Lied, das u. a. auch in der Schule gelehrt wurde. Die dritte bis sechste der überlieferten Strophen habe ich nicht aufgezeichnet - dafür eine neu verfasste dritte Strophe angefügt.
Auch bekannt unter:
Anstimmen:
Notenblatt Melodie einstimmig   Quelle: Böhringer Liederbüchle

Notenblatt   Quelle: Unsere Lieder - Volkslieder aus Hessen
  
1Was frag' ich viel nach Geld und Gut,
wenn ich zufrieden bin.
Schenkt Gott mir ein gesundes Blut,
so hab ich frohen Sinn.
| Und sing' mit dankbarem Gemüt,
mein Morgen und mein Abendlied,
mein Morgen und mein Abendlied. |
2So mancher schwimmt im Überfluss,
hat Haus und Hof und Geld
und ist noch immer voll Verdruss
| und freut sich nicht der Welt.
Je mehr er hat, je mehr er will;
nie schweigen seine Klagen still. |
3Da heißt die Welt ein Jammertal,
und däucht mir doch so schön.
Hat Freuden ohne Maß und Zahl,
| lässt keinen leer ausgeh'n.
Das Käferlein, das Vögelein,
darf sich ja auch des Maien freu'n. |
4Und uns zu Liebe schmücken ja,
sich Wiese, Berg und Wald
und Vögel singen fern und nah,
| dass alles widerhallt.
Bei Arbeit singt die Lerch' uns zu,
die Nachtigall bei süßer Ruh. |
5Und wenn die gold'ne Sonn' aufgeht,
und golden wird die Welt.
Wenn alles in der Blüte steht,
| und Ähren trägt das Feld,
dann denk ich, alle diese Pracht,
hat Gott zu meiner Lust gemacht. |
6Dann preis' ich laut und lobe Gott,
und schweb' in hohem Mut
und denk', es ist ein lieber Gott,
| er meint's mit Menschen gut.
Drum will ich immer dankbar sein,
und mich der Güte Gottes freun. |
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