Loblied auf die Leineweber

  
Quellen: Archiv SDR, Stuttgart
Aufzeichnung:
Auch bekannt unter:
Anstimmen:
  
1Ei wie so töricht ist, wenn mans betrachtet,
wer einem Leinweber sein Kein Mensch auf dieser Welt,
der seine Arbeit nicht bestellt,
jeder muß sagen: Leinweber muß man haben.
2Wenn ein kleines Kindlein zur Welt wird geboren,
wird einem Leineweber seine Arbeit auserkoren:
in ein feins Windelein wird es gewickelt ein,
Bänder gewebet, man darum leget.
3Wenn sich eine Jungfrau aufs schönste will zieren,
muß sie dem Leineweber seine Arbeit anziehen:
ein feines Hemdelein, um und um Spitzelein,
ein neues Kleide zur Lust und Freude.
4Kaiser und König und mächtige Herren
können dem Leinweber seine Arbeit nicht entbehren:
ziehen sie in das Feld, sind vor dem Feind gestellt,
zum Zeltaufschlagen Leineweber müssens haben.
5Als unser Heiland zum Leiden ist kommen,
hat er dem Leinweber seine Arbeit genommen:
in ein feines Tüchelein drückt er sein Antlitz ein,
tät sich verneigen der Welt zum Zeichen.
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