1 | Ei wie so töricht ist, wenn mans betrachtet, wer einem Leinweber sein Kein Mensch auf dieser Welt, der seine Arbeit nicht bestellt, jeder muß sagen: Leinweber muß man haben. |
2 | Wenn ein kleines Kindlein zur Welt wird geboren, wird einem Leineweber seine Arbeit auserkoren: in ein feins Windelein wird es gewickelt ein, Bänder gewebet, man darum leget. |
3 | Wenn sich eine Jungfrau aufs schönste will zieren, muß sie dem Leineweber seine Arbeit anziehen: ein feines Hemdelein, um und um Spitzelein, ein neues Kleide zur Lust und Freude. |
| 4 | Kaiser und König und mächtige Herren können dem Leinweber seine Arbeit nicht entbehren: ziehen sie in das Feld, sind vor dem Feind gestellt, zum Zeltaufschlagen Leineweber müssens haben. |
5 | Als unser Heiland zum Leiden ist kommen, hat er dem Leinweber seine Arbeit genommen: in ein feines Tüchelein drückt er sein Antlitz ein, tät sich verneigen der Welt zum Zeichen. |
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