Prinz Eugen

  
Quellen: Deutscher Liederhort (Hrsg.): Ludwig Erk 1856
Aufzeichnung: Vielfach mündlich durch ganz Deutschland verbreitet
Auch bekannt unter: Prinz Eugen vor Belgrad
Anstimmen:
Notenblatt   Quelle: "Singen und Wandern" Klaviersätze
  
1Prinz Eugenius, der edle Ritter,
wollt dem Kaiser wiedrum kriegen,
Stadt und Festung Belgerad.
|Er ließ schlagen einen Brucken,
daß man kunnt hinüber rucken,
mit dr Armee wol für die Stadt|
2Als der Bruckn nun war geschlagen,
daß man kunnt mit Stuck und Wagen,
frei passiern den Donaufluß.
|Bei Semlin schlug man das Lager,
alle Türken zu verjagen,
ihnn zum Spott und zum Verdruß|
3Am einundzwanzigsten August so eben,
kam ein Spion bei Sturm und Regen,
schwurs dem Prinzen und zeigts ihm an.
|Daß die Türken futragieren,
so viel als man kunnt verspüren,
an die dreimalhunderttausend Mann|
4Als Prinz Eugenius dies vernommen,
ließ er gleich zusammen kommen,
seine General und Feldmarschall. |
|Er thät sie recht instrugieren,
wie man sollt die Truppen führen,
und den Feind recht greifen an|
5Bei der Parole thät er befehlen,
daß man sollt die Zwölfe zählen,
bei der Ulme um Mitternacht.
|Da sollt alls zu Pferd aufsitzen,
mit dem Feinde zu scharmützen,
was zum Streit nur hätte Kraft|
6Alles saß auch gleich zu Pferde,
jeder griff nach seinem Schwerte,
ganz still ruckt man aus der Schanz.
|Die Musketier wie auch die Reiter,
thäten alle tapfer streiten,
s war fürwahr ein schöner Tanz|
7Ihr Konstabler auf der Schanzen,
spielet auf zu diesen Tanzen,
mit Karthaunen groß und klein.
|Mit den großen, mit den kleinen,
auf die Türken, auf die Heiden,
daß sie laufen alle davon|
8Prinz Eugenius wol auf der Rechten,
thät als wie ein Löwe fechten,
als General und Feldmarschall,
|Prinz Ludewig ritt auf und nieder,
halt euch ran, ihr deutschen Brüder,
greift den Feind nur herzhaft an|
9Prinz Ludewig der mußt aufgeben,
seinen Geist und junges Leben,
ward getroffen von dem Blei.
|Prinz Eugen war sehr betrübet,
weil er ihn so sehr geliebet,
ließ ihn bringn nach Peterwardein|
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